Wenn Schutz­mas­ken zu Haut­pro­ble­men füh­ren – kein unbe­kann­tes Pandemie-Problem

Hautprobleme durch das ständige tragen einer Schutzmaske

Dass vie­le Men­schen Haut­pro­ble­me an den Hän­den haben, durch pan­de­mie­be­ding­tes häu­fi­ges Waschen und Des­in­fi­zie­ren, ist mitt­ler­wei­le bekannt. Es kom­men aber auch immer mehr Men­schen in mei­ne Pra­xis mit Haut­ver­än­de­run­gen im Gesicht. Grund dafür ist in vie­len Fäl­len das inten­si­ve Tra­gen von Schutz­mas­ken. Neue oder ver­schlech­ter­te Haut­pro­ble­me sind lei­der kei­ne Seltenheit.

Die meis­ten von uns sind in die­sen Zei­ten auf das Tra­gen von Mund- und Nasen­schutz ange­wie­sen. Für die Haut han­delt es sich um eine Her­aus­for­de­rung, beson­ders wenn Sie mit emp­find­li­cher Haut zu kämp­fen haben. 

Haut­ver­än­de­run­gen durch Schutzmasken

Ver­mehr­te Fra­gen zu Haut­ver­än­de­run­gen, die durch das per­ma­nen­te Tra­gen von Schutz­mas­ken auf­ge­tre­ten sind, erreich­ten auch das Insti­tut für Prä­ven­ti­on und Arbeits­me­di­zin der DGUV (IPA). Die­ses legt sei­ne For­schungs­schwer­punk­te auf die kli­ni­sche und expe­ri­men­tel­le Berufs­der­ma­to­lo­gie des IPA. Es han­delt sich damit also um ein neu­es und gene­rel­les Pro­blem, mit dem vie­le mei­ner Pati­en­ten mitt­ler­wei­le zu kämp­fen haben. 

Akne, Rosacea, Psoriasis und weitere Hautprobleme durch häufiges tragen von Schutzmasken

Die Haut­pro­ble­me tre­ten zum einen erst­ma­lig auf, zum ande­ren wer­den bereits bestehen­de Haut­er­kran­kun­gen, auch Der­ma­to­sen genannt, ver­schlech­tert. Letz­te­res ist bspw. bei Akne, Rosacea, Pso­ria­sis, sebor­rhoi­schen Ekze­men, peri­ora­ler Der­ma­ti­tis (Ste­war­des­sen­krank­heit) und Neu­ro­der­mi­tis zu beobachten. 

Beschäf­tig­te im Gesund­heits­we­sen sind auf­grund der berufs­be­ding­ten Tra­ge­dau­er von die­sen Pro­ble­men beson­ders betroffen. 

Eine ver­öf­fent­lich­te Stu­die zur “Prä­va­lenz von Haut­be­schwer­den im Gesund­heits­we­sen wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie” berich­tet, dass rund 97 Pro­zent des befrag­ten Per­so­nals mit Haut­ver­än­de­run­gen zu kämp­fen hat. 

Zu den betrof­fe­nen Haut­stel­len gehör­ten Wan­gen, Nasen­rü­cken, Stirn und Hän­de. Beson­ders nach einer Tra­ge­dau­er von mehr als 6 Stun­den sei dies auf­ge­fal­len. Eben­so sei eine schlech­te­re Ver­träg­lich­keit von N95-Mas­ken (ent­spre­chen FFP2) in die­sem Zusam­men­hang ver­merkt worden.

Wel­che Haut­ver­än­de­run­gen kön­nen auftreten?

Basie­rend auf ver­schie­de­nen Stu­di­en sind fol­gen­de Haut­ir­ri­ta­tio­nen und Ver­än­de­run­gen aufgetreten:

  • Schup­pun­gen
  • Bren­nen 
  • Rötun­gen
  • ober­fläch­lich gele­ge­ne, offe­ne Haut­stel­len (Mazer­a­tio­nen)
  • Riss­bil­dun­gen
  • Juck­reiz
  • akne­i­for­me Hautveränderungen

Bei Stu­di­en mit N95-Mas­ken (ent­spre­chen FFP2 Mas­ken) in Ver­bin­dung mit einer Tra­ge­dau­er von mehr als acht Stun­den stell­ten sich bei 35 Pro­zent der Pro­ban­den Haut­sym­pto­me her­aus. Mehr als die Hälf­te waren von Ver­än­de­run­gen, die an Akne erin­nern, betroffen. 

Wie genau ent­ste­hen die Hautprobleme?

Wie entstehen die Hautprobleme durch das tragen von Schutzmasken

Äuße­re Rei­ze kön­nen unse­rer Haut im Gesicht bzw. der dün­nen Horn­haut­schicht schnell zuset­zen. Es kommt zu Stö­run­gen in der Haut­bar­rie­re. Wie stark die­se sich aus­wir­ken, hängt mit der Dau­er der Belas­tung, der Inten­si­tät, aber auch von der Anfäl­lig­keit jedes Ein­zel­nen zusammen. 

Das Tra­gen von Mas­ken kann die Ver­meh­rung patho­lo­gi­scher Kei­me ver­ur­sa­chen, da sich unter der Mas­ke ein Feuch­tig­keits­stau bil­det, der eben­falls die Horn­haut­schicht belas­tet. Gleich­zei­tig wird die natür­li­che Keim­be­sied­lung unse­rer Haut beeinflusst.

Das mecha­ni­sche Rei­ben auf Ihrer Haut sowie Druck las­sen Haut­ir­ri­ta­tio­nen ent­ste­hen oder för­dern bereits bestehen­de Der­ma­to­sen wie Akne am Mund- und Kinn­be­reich. Durch den Druck wird die Durch­blu­tung der Haut in dem Bereich ver­rin­gert, was offe­ne Haut­stel­len begünstigt. 

Die Mehr­heit der Haut­pro­ble­me durch lan­ges Tra­gen einer Mas­ke ist haupt­säch­lich rei­zungs­be­dingt, in sel­te­nen Fäl­len han­delt es sich um eine All­er­gie. In die­sem Fall füh­ren Form­alde­hyd, Gum­mi­in­halts­stof­fe oder All­er­ge­ne wie Iso­cya­na­te zu all­er­gi­schen Reaktionen.

Haut­be­schwer­den ver­mei­den oder ver­bes­sern — was tun?

Damit Sie bestehen­de Haut­be­schwer­den lin­dern oder bes­ser vor­beu­gen kön­nen, sind ver­schie­de­ne der­ma­to­lo­gi­sche Anwen­dun­gen hilf­reich. Sie bezie­hen sich auf das rich­ti­ge Tra­gen einer Mas­ke, eine ange­mes­se­ne Haut­pfle­ge und scho­nen­de Reinigung. 

3 hilf­rei­che Maß­nah­men für den Umgang mit der Maske

  1. Unter der Mas­ke ist es viel zu feucht, wes­halb ein schäd­li­ches Mikro­kli­ma begüns­tigt wird. Gön­nen Sie Ihrer Haut daher mög­lichst oft fri­sche Luft und eine Aus­zeit von der Mas­ke – natür­lich nur, wenn mög­lich und ohne ande­re zu gefährden.
  2. Tau­schen Sie Ihre Mas­ke regel­mä­ßig aus. Das ver­hin­dert eine Anrei­che­rung von Bakterien.
  3. Sor­gen Sie ggf. für eine Druck­ent­las­tung. Chir­ur­gi­sche und hydro­kol­lo­ida­le Pflas­ter pols­tern Druck­stel­len an den Wan­gen und Nasen­be­reich etwas ab oder beu­gen die­se vor. Ach­ten Sie bei der Anwen­dung jedoch dar­auf, dass die Schutz­mas­ke wei­ter rich­tig aufliegt.

7 Tipps für die rich­ti­ge Hautpflege

  1. Set­zen Sie auf Cremes oder Fluids für emp­find­li­che Haut. 
  2. Ver­wen­den Sie mil­de, bes­ten­falls duft­stoff­freie und feuch­tig­keits­spen­den­de Produkte.
  3. Grei­fen Sie auf bekann­te und ver­träg­li­che Pro­duk­te zurück. Ver­mei­den Sie einen häu­fi­gen Austausch.
  4. Tra­gen Sie unter der Mas­ke nach Mög­lich­keit kein Make-up.
  5. Soll­te es im Mund- und Kinn­be­reich zu gereiz­ter Gesichts­haut auf­grund von Spei­chel kom­men, hel­fen Zink­pas­ten-hal­ti­ge Cremes. Die­se Prä­pa­ra­te soll­ten jedoch nicht zu oft Anwen­dung finden.
  6. Lei­den Sie unter Akne, emp­feh­len sich ent­spre­chen­de Pfle­ge­prä­pa­ra­te mit einem gerin­gen Fettanteil.
  7. Ver­mei­den Sie unter der Schutz­mas­ke The­ra­peu­ti­ka mit rei­zen­den Inhalts­stof­fen wie Ben­zoyl­per­oxid, Reti­no­iden oder Salicylsäure.
Hautschonende Reinigung nach dem tragen einer Schutzmaske

Eine haut­scho­nen­de Rei­ni­gung – so gelingt sie

  1. Rei­ni­gen Sie Ihre Haut nicht zu häu­fig und stark. Statt auf her­kömm­li­che Sei­fe set­zen Sie auf mil­de Syndets.
  2. Ver­zich­ten Sie auf Rei­ni­gungs­lö­sun­gen mit Alko­hol. Die­se wir­ken eher reizend.
  3. Ver­wen­den Sie lau­war­mes Was­ser für die Rei­ni­gung Ihrer Haut.

Die bes­te Unter­stüt­zung für Ihre Haut garantieren

Das Tra­gen von Schutz­mas­ken stellt unse­re Haut vor neue Pro­ble­me. Ver­schie­de­ne hygie­ni­sche Grün­de, zu hohe Feuch­tig­keit unter der Mas­ke, Rei­zun­gen oder Druck erhö­hen das Risi­ko für eine Ver­schlim­me­rung vor­han­de­ner Der­ma­to­sen sowie für das Auf­tre­ten neu­er Hautprobleme. 

Soll­ten auch Sie den Stress Ihrer Haut anse­hen, las­sen Sie sich ger­ne in mei­ner Pra­xis aus­führ­lich beraten.

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